Im Kasseler Stadtteil Waldau entsteht ein Schulgebäude mit beispielhaftem Charakter: Die Offene Schule Waldau (OSW) ist als sechsstufige Gesamtschule konzipiert, die über ihren Bildungsauftrag hinaus als öffentlicher Treffpunkt im Quartier dient. Bibliothek, Jugendzentrum, Musikräume und Werkstätten stehen nicht nur den Schülerinnen und Schülern, sondern auch der Nachbarschaft offen.

Die räumliche Organisation orientiert sich an Clustern statt klassischen Fluren: Lernlandschaften fördern projektorientierten Unterricht, flexible Raumkonzepte unterstützen altersgerechtes Lernen und fördern die Zusammenarbeit. Großzügige Freianlagen, ein zentrales Atriums sowie öffentlich nutzbare Treppenhäuser schaffen urbane Qualitäten und verbinden Innen- mit Außenräumen.
Die Offene Schule Waldau soll als erstes deutsches Bildungsgebäude vollständig nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip umgesetzt werden. Dabei spielt das Tragwerk eine Schlüsselrolle: modular, rückbaubar und ressourcenschonend.

Projektinformationen

  • StandortKassel
  • AuftraggeberStadt Kassel Immobilien GmbH & Co. KG vertreten durch GWG Projektentwicklung GmbH in Zusammenarbeit mit der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft
  • EntwurfC.F. Møller Architects
  • BearbeiterFast + Epp Deutschland

Die Offene Schule Waldau (OSW) definiert den Standard für zeitgemäße Lernräume neu – als flexibles, nachhaltiges Bildungsgebäude, das Architektur, Landschaft und Gemeinschaft nahtlos miteinander in Verbindung bringt. Die architektonische Idee einer offenen, wandelbaren Lernumgebung verlangt nach einem ebenso flexiblen Tragwerkskonzept: ein hybrides Holztragwerk mit minimalen tragenden Wänden und maximaler Anpassungsfähigkeit.

Im Vergleich zu konventionellen Bauweisen ermöglicht die leichte, hybride Holzkonstruktion mit ihrem hohen Vorfertigungsgrad eine deutlich schnellere Realisierung der tragenden Strukturen – die Bauzeit verkürzt sich um bis zu 40 Prozent. Gleichzeitig reduziert die gezielte Materialwahl den CO₂-Ausstoß um rund die Hälfte.

Für die Offene Schule Waldau ist eine DGNB-Zertifizierung nach sechs projektspezifisch definierten Nachhaltigkeitskriterien vorgesehen: Flexibilität, Raumklima, gesundes Wohnen, optimaler Betrieb, Langlebigkeit und Doppelnutzung.

Bildnachweis: C.F. Møller Architects